Kontext - In den 60ern von dem Architekten Romanowicz entworfen, war der Bahnhof Warschau Ost einst einer der modernsten Gebäudekomplexe Polens: klare Trennung der Funktionsbereiche, fortschrittliche Technik und zeitgemässe Architektursprache. Durch Jahre der Misswirtschaft wurde die Gebäudesubstanz stark angegriffen. Durch wild entstandene An- und Einbauten ist die ursprüngliche Struktur nicht mehr erkennbar. Konzept – Das Sanierungskonzept schlägt vor, die Gebäudesubstanz unter Berücksichtigung historischer Wertigkeit instand zu setzen ggf. zu erneuern. Die Funktionsbereiche werden gem. heutigen Anforderungen neu bestimmt und voneinander klar getrennt. Die Störelemente: in die Bahnhofshalle eingebaute 2-geschossige Raumelemente, Treppen, funktionslose Schächte werden zurückgebaut. Gebäudestruktur – Die zentrale Bahnhofshalle wird als offener, unverbauter Raum definiert. Im rückwärtigen Teil liegt der Service Point der Bahn. Seitlich eingegliedert befinden sich die Handelsflächen, sog. Event Areas, um die sich offene Sitz- und Wartemöglichkeiten erstrecken. Frei in die Halle integriert werden Einrichtungen wie Touristinformation und Cafeteria. Fußgängerbewegung und Anlieferungsverkehr erfahren eine Neustrukturierung. Ökologie - Wirtschaftlichkeit – Durch diese Maßnahmen wird der Wirtschaftlichkeit im großen Maße Rechnung getragen und dient der Reparatur und dem Schutz der vorhandenen Bausubstanz. Der Umgang mit Ressourcen wird unter ökologischen, energetischen Gesichtspunkten erwogen. Die Steuerung, Koppelung oder Trennung der verschiedenen Bereiche wird mittels schal- und wärmegetrennter Pufferanlagen bzw. Durchgangszonen optimiert. Um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen, wird ein langfristiges Bewirtschaftungs- konzept für den gesamten Komplex erstellt. mit Gössler Kinz Kreienbaum Architekten |
Bauvorhaben | Gutachten Sanierung Lph. 1-3 |
Projektname | Bahnhof Warschau Ost, Dworzec Warszawa Wschodnia |
Bauherr | Polnische Eisenbahn (PKP) |
Typologie | Sonderbau |
Ort | Warschau |
Nutzfläche | 10.500,00 m2 |
Zeitraum | 2009 | Kooperation | mit Gössler Kinz Kreienbaum Architekten |