Kontext - Das zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtete Wohnhaus befindet sich zentral gelegen inmitten des stark verdichteten Berliner Stadtteils Schöneberg. Im Gegensatz zu den meisten umliegenden Gebäu- den verfügt dieses Mietshaus über eine außerordentlich detailreiche Profilierung an der Fassade und im Treppenhaus. Nach jahrzehntelanger Nutzung ohne weitreichende Instandsetzungen waren die historisch wertvollen Details innen wie außen nur noch schwer erkennbar. Konzept - Unter den Auflagen des Denkmalschutzes galt es, die klassischen Elemente des Gebäudes wie- der herauszuarbeiten und mit den modern renovierten Wohnungen in Einklang zu bringen. Auf Grundlage historischer Sondierungsuntersuchungen wurden mehrere Schichten Altfarbe behutsam abgetragen, um frü- here Malereien an den Wänden des Treppenhauses wieder zum Vorschein zu bringen. Die Abstimmung der neuen Elemente und Kontraste, Linien und Farbe mit den historischen Bestandteilen war zentraler Aus- gangspunkt der Sanierungsarbeiten. Sämtlicher Stuck wurde originalgetreu ersetzt oder ausgebessert, wo- durch der sehr herrschaftlich anmutende Eingangsbereich aufgewertet wurde und seinen ursprünglichen Charakter wiedererhielt. Materialien und Farbe - Der weiße Putz im Innen- wie Außenbereich bewirkt eine Konzentrierung auf die wesentlichen historischen Merkmale des Gebäudes. Stuck- und Malerarbeiten werden hierdurch gezielt in Szene gesetzt und akzentuiert. Dünne Linien führen durch das Treppenhaus und bewirken eine dezente Gliederung des Raumes, der durch seine Hell-Dunkel- sowie Alt-Neu-Kontraste besticht. Das schmiede- eiserne, bronzierte Geländer harmoniert nach aufwändiger Restaurierung farblich mit den freigelegten, in putzfarbe belassenen Stuckleisten. |
Bauvorhaben | Sanierung denkmalgeschütztes Treppenhaus und Fassade |
Projektname | Sanierung Winterfeldstrasse 86 |
Bauherr | Privat |
Typologie | Wohnungsbau |
Ort | Berlin-Schöneberg |
Nutzfläche | 160 qm + Fassade |
Zeitraum | 2011 |