Kontext - Für einen Neubau der polnischen Botschaft in Berlin wurde nach 1998 und 2010, 2012 erneut ein Wettbewerbsverfahren ausgeschrieben. Die polnische Botschaft - zur Zeit mit Sitz im Berliner Stadtteil Grunewald - soll zurück an die prominente Lage am Boulevard Unter den Linden ziehen, wo sie bereits zu Zeiten der DDR ansässig war. Das Grundstück Unter den Linden 70 - 72 befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Pariser Platz, dem Brandenburger Tor und dem Bundestag und ist bis heute mit einem 1964 von den Architekten Leybold und Seyfarth erbauten Stahlskelettbau besetzt.

Konzept - Der Entwurf besetzt das Grundstück mit einer klassischen Lochfassade und fügt sich so in den Straßenzug ein. Die Höhen des Bestandbaus werden übernommen, es entsteht ein gestreckter Riegel der mit dem östlich anschließenden Gebäude der Willy-Brandt-Stiftung kommuniziert. Ein großzügig angelegtes Foyer über zwei Geschosse unterbricht die sachliche Fassadengliederung und ermöglicht Durchblicke in einen Ausstellungsbereich und die dahinter liegende Hofanlage. Hierüber erfahren die repräsentativen Bereiche der Botschaft einen hohen Grad an Transparenz und Öffentlichkeitswirksamkeit.

Gebäudestruktur - Konsulat und Botschaft sind um die Hofanlage angeordnet und dadurch strukturell voneinander getrennt. Der Hof bildet das Kernstück des Entwurfs, er verbindet die öffentlichen Nutzungen wie Mehrzwecksaal und Ausstellung und bietet einen geschützten Außenraum, der zur Straße Unter den Linden hin sichtbar ist. Durch Terrassierung der rückwärtigen Gebäudestruktur entstehen großzügige Flächen zur Begrünung, gleichzeitig wird die natürliche Belichtung der Konsularabteilung und des Hofes maximiert. Zur westlichen Hofseite verbindet die repräsentative Erschließung entlang einer gestalteten Glasfassade die verschiedenen Abteilungen der Botschaft. mit Gössler Kinz Kreienbaum Architekten